Willkommenskultur


Welche Schwelle du auch immer betrittst, es möge jemand da sein, der dich willkommen heißt.

Altirischer Segenswunsch

 

Um Flüchtlinge beim Ankommen zu unterstützen, hat PAuLA 2013 ein Netzwerk Willkommenskultur initiiert. Mit der Einrichtung der Stelle einer/s Integrationsbeauftragten bei der Stadt Oberkirch hat PAuLA die Koordination des Netzwerks Willkommenskultur dorthin abgegeben.


Netzwerk Willkommenskultur

Das "Netzwerk Willkommenskultur" in Oberkirch startete 2013 auf Initiative des Vereins PAuLA e.V. und der Stadt Oberkich zur Gründung und Koordination eines Unterstützungsnetzwerkes für Flüchtlinge.

Konzeptioneller Ansatz war u.a. die Kraft der postiven Vision einer gelebten Willkommenskultur:

Bewohner/innen verschiedener Herkunft, Gäste und Nachbarn gehen im Wohnheim für Asylbewerber ein und aus, man kennt sich beim Namen, trinkt Tee und spielt im Hof Tischtennis. Eine Einladung des Vereins „Gemeinsam aktiv“ hängt in mehreren Sprachen im Flur aus. Er lädt ein zum Ausflug - „Kinder umsonst“, für die Eltern übernimmt der Verein PAuLA e.V. die Kosten. Die BUND-Ortsgruppe frägt wegen Unterstützung bei der Apfelernte an, dafür kann Saft mitgenommen werden. Im Sprachkurs, der für die erwachsenen Flüchtlinge sofort nach Ankunft in Oberkirch beginnt und vom Lionsclub finanziert wird, unterstützten Ehrenamtliche die Lehrkraft, ebenso bei den Hausaufgaben der Kinder. Für jede Familie stehen Paten bereit, die beim Einkaufen, bei Arztbesuchen, auf dem Amt helfen oder einfach nur da sind um mit den Kindern ein Spiel zu machen. Auf den Ämtern herrscht eine offene und wertschätzende Atmosphäre, die Mitarbeiter haben ihre interkulturelle Kompetenz in einem Training weiterentwickelt. Bei Sprachschwierigkeiten können Haupt- und Ehrenamtliche auf einen Dolmetscherpool zugreifen, ebenso gibt es Formblätter und Informationsbroschüren in verschiedenen Sprachen. Das gemeinsame Boule-Spiel im Stadtgarten am Samstag mit Picknick ist Tradition geworden. Dazu gibt Tomaten und Gurken aus dem Gemeinschaftsgarten, der von Migranten und Einheimischen bewirtschaftet wird und wo alle voneinander lernen. In der Stadt gibt es ein Repaircafe mit einem „Kleider- und Zeugs“-Lager. Hier ist ein mehrmals in der Woche ein offener Treffpunkt zum tauschen, teilen und schenken, zum reden, informieren, lachen…. Die Schulküche wird genutzt um gemeinsam zu backen oder kochen und um die „Produkte“ später beim interkulturellen Treff zu genießen. Dabei zeigt sich dass O. aus Kurdistan ein genialer Bäcker ist und F. aus Mazedonien erzählt, dass sie Schneiderin ist, sie wird ab sofort im Repaircafe aushelfen. Ebenso W. aus Afghanistan, der fast alles reparieren kann. Der Gemeinschaftsgarten ist Treffpunkt für Jung und Alt. Hier werden Tipps über Anbauweisen ausgetauscht und die Produkte werden beim nächsten interkulturellen Fest im Stadtgarten als Spezialitäten der Herkunftsländer verkauft. Kochkurse finden auch in den Küchen der Einheimischen statt. Die Wohnungsbörse für Anschlussunterbringungen wird von einem Verein gemanagt, mit Unterstützung der Stadt.

Nur Vision?

Nein! Vieles konnte umgesetzt werden. Wie haben einen Kleiderladen, ein Café, einen ReparaturTreff, zwischendurch auch mal interkulturelle Feste und natürlich einen Dolmetscherpool. Und es gibt eine gute Kooperation zwischen der Stadt Oberkirch und den verbliebenen Ehrenamtlichen. Leider besteht das Netzwerk Willkommenskultur aus nur noch wenigen, aber dafür sehr engagierten Helfer:innen, einige davon sind auch bei PAuLA aktiv.